Historie

Geographie

Bettenhausen liegt östlich des Stadtzentrums. Der Ort wird weitgehend durch den Verlauf der Leipziger Straße (Bundesstraße 7) und des kleinen Flusses Losse bestimmt.

Im Norden grenzt Bettenhausen an Sandershausen, einen Ortsteil der Gemeinde Niestetal; im Süden schließen sich die Stadtteile Waldau und Forstfeld an; im Westen bildet der Wahlebach die Grenze zum Stadtteil Unterneustadt; die östliche Grenze ist durch die Bundesautobahn 7 gegeben.

Eine Siedlung im nördlichen, an Sandershausen grenzenden Teil von Bettenhausen trägt den Namen Salzmannshausen; der nordöstliche Teil des Stadtteils trägt den Namen Eichwald. Der Bettenhäuser Ortsteil Salzmannshausen ist eine kleine Werksiedlung der Textilfabrik Salzmann e Comp, die um die letzte Jahrhundertwende (um 1902) in unmittelbarer Nähe des Ortes Sandershausen gebaut wurde. Die Anlage folgt den Vorstellungen des Werkswohnungsbaus, ist aber gekennzeichnet durch großzügige Wiesen in den gemeinsamen Grundstücksinnenbereichen, die als Gemeinschaftsflächen samt Obstbaumbestand der Erholung und Bewirtschaftung dienten. Das Ensemble wurde durch den Neubau am Ortseingang in den Jahren 2008/09 um eine Doppelhausanlage inkomplettiert.

Geschichte

Bethenhusun wurde 1145 erstmals urkundlich erwähnt. 1906 wurde Bettenhausen in die Stadt Kassel eingemeindet. Bettenhausen ist die historische Keimzelle der Industrialisierung Kassels. Der Flusslauf der Losse, an der sich zahlreiche Betriebe ansiedelten, eignete sich für die Nutzung von Wasserkraft, wie heute noch an der Lage des Industriegebietes Miramstraße erkennbar ist. Die Nähe zum umliegenden Kaufunger Wald, veranlasste Landgraf Karl im Jahr 1679 den Bau des Messinghofes. Es ist heute das älteste, noch existierende Industriegebäude in Nordhessen und mit dem unweit davon entfernt gelegenen Kupferhammer als Geburtsort des Kasseler Herkules ein einzigartiges Industriedenkmal. Das Messinghof-Areasl wird von einem Verein unterhalten. Um 1900 entstand an der Sandershäuser Straße der ausgedehnte Fabrikkomplex der Weberei Salzmann (gegründet von Heinrich Salzmann). Bemerkenswert sind die 22 jeweils 90 Meter langen Shedhallen. Die Architektur der Backsteingebäude weist Stilelemente von Historismus und Jugendstil auf. Für die Arbeiter schuf man nördlich der Fabrik eine unter dem Namen Salzmannshausen bekannte Wohnsiedlung. 1972 ging das Unternehmen in Konkurs. Seither sucht man nach einer wirtschaftlich sinnvollen und dem Denkmalschutz genügenden Nutzung des Geländes. Ein weiteres Unternehmen war die 1919 in der Königinhofstraße gegründete Nähmaschinen- und Fahrradfabrik Sigurd. Der Betrieb existierte bis in die 1970er Jahre im Stadtteil Bettenhausen. In den 1960er Jahren gab es noch eine lokale Molkerei für die regionale Verwertung von Milch aus den umliegenden Kreisen, die Krell'sche Molkerei Lindenberg in Höhe der Heinrich-Steul-Siedlung. Weitere wichtige Betriebe in Bettenhausen waren das städtische Gaswerk, die Spinnfaser AG, die 1935 in die Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG eingegliedert wurde, ein Betrieb der bis 1984 mit knapp 850 Arbeitern vornehmlich (Kunstseide) produzierte. Von 1950 bis 2002 existierte ein Werk der AEG, zuletzt wurden von Electrolux (welche die AEG übernommen hatten) dort noch Haushaltsgeräte produziert. Das Werk musste aufgrund der Preisverfalls in dem Segment und der folgenden Unwirtschaftlichkeit eines Standorts in Deutschland schließen. Der Standort wird heute als Unternehmenspark Kassel (UPK) vornehmlich durch die Volkswagen AG als Logistikstandort genutzt.

 

Zwischen 1880 und 1985 hatte Bettenhausen einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kassel–Waldkappel, die Richtung Eschwege führte. Die 1912 gegründete Söhrebahn sorgte in der Neuzeit für die weitere industrielle Entwicklung Bettenhausens. Die Strecke wurde in der Folge stillgelegt wurde. Der Personenbahnhof Bettenhausen, der sich auf Höhe des Kunigundishofes befand, wurde im Verlauf der 1990er Jahre abgerissen.

Wirtschaft und Verkehr

Westlich der Siedlung Salzmannshausen, am Unterlauf der Losse gelegen, betreiben die Kasseler Stadtwerke ein Müllheizkraftwerk. Die dort verbrannte Abfallmenge betrug 2006 etwa 180.000 Tonnen. Darüber hinaus besteht an der Königinhofstraße ein Recyclinghof. Entlang Dresdener Straße zwischen Bettenhausen (Miramstraße) und Niestetal sind in den vergangenen Jahren Felder für Wohn- und Gewerbegebiete bebaut worden. Unter anderem befinden sich hier Unternehmen der Autozulieferbranche und der Regelungstechnik (u.a. für den Eisenbahnbau), eine große Discothek in der ehemaligen Hagen-Batterie (Discothek "A7") und Märkte.

Bettenhausen liegt an einer wichtigen Ost-West-Straßenverbindung, der Bundesstraße 7 in Richtung Eschwege, die seit langem eine hohe Lärm- und Verkehrsbelastung für die Anwohner darstellt, und wird nach Osten durch die Bundesautobahn A7 (Anschlussstelle Kassel-Ost) in Höhe der ehemaligen Papierfabrik begrenzt. Parallel zum ehemaligen Verlauf der Waldkappeler Bahn fährt seit 2001 die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) mit den Linien 4 und 8 in Richtung Lossetal bis Hessisch Lichtenau; dort kann in Busse nach Eschwege umgestiegen werden.

Quellennachweis: http://de.wikipedia.org/wiki/Bettenhausen_(Kassel)

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